Dienstag, 24. Februar 2015

Familienskitour in Sörenberg

Der SAC Homberg, genauer meine Frau, organisierte eine Skitour, speziell ausgerichtet auf Familien. Da boten sich die 600 Höhenmeter von Sörenberg auf die Heimegg an, einem Grat. Die untere Hälfte der Tour befand sich auf luzernischem Boden, die obere auf Obwaldner Gebiet. Schwierigkeiten bot die Tour keine, ausser dass es nicht allzu viel Schnee hatte und wir die ursprünglich geplante Route nicht gehen konnten. Was ein Glücksfall war.
Der Jüngste voran: Start in Sörenberg

Elf Personen starteten in Sörenberg, zwei Familien, ein pensioniertes Ehepaar und zwei junge Damen. Für einmal waren die Frauen sogar in der Mehrzahl. Wir starteten am Dorfrand, stiegen hoch an einem Bauernhof vorbei und weiter auf einem Schneeschuhtrail. Das Wetter war, na ja, zumindest trocken. Hochnebel verdeckte die Sonne, was wiederum gut war für die 15 Zentimeter Pulverschnee, die in der vorangegangenen Nacht fielen, der Schnee blieb dadurch locker. Fabian litt an einer Erkältung und war entsprechend nicht fit. Er verlor schon bald den Anschluss. Meine Frau und ich gingen am Schluss, die Gruppe führte, ja wer? Unser Jüngster! In gleichmässigem Schritt spurte er durch den Neuschnee, als würde er das schon seit Jahren machen. Bei der ersten Pause holten wir wieder auf, verloren jedoch schon bald wieder den Kontakt.



Bald verliessen wir die Strasse, gewannen über Weiden an Höhe. Lockerer Fichtenwald löste die Weiden ab. Fabian und ich waren hinten ab, aber die Landschaft war so bezaubernd schön, dass uns das egal war. Frisch verschneit waren die Tannen, es sah aus wie in einem Märchenwald. Wir hätten uns nicht gewundert, wenn plötzlich irgendwo ein Kobold oder eine Elfe aufgetaucht wäre.


Mitten im Wald warteten die anderen, wir machten Pause. Soll Fabian weiter oder nicht? Ich bot mich an, mit ihm umzukehren. Das wollte er aber um keinen Preis. Von nun an lief er immer hinter der Spitze, liess sich nichts anmerken. Er litt wohl, aber abbrechen kam für ihn nicht in Frage.
Der Wald wurde immer wundervoller. Tote Fichten ragten in den Himmel oder lagen am Boden, der Baumbestand war locker, so dass wir meist eine gute Route fanden. Schade, sahen wir keine Birkhühner, ich denke, das wäre ein Gebiet, wo man welche entdecken könnte.





Der Nebel wurde immer dichter, aber nie so dicht, dass wir uns nicht mehr orientieren konnten. Der Grat war nun nicht mehr weit. Leider war uns die Sicht auf die andere Seite verwehrt. Im Sommer könnte man zur Nünalp wandern und weiter über die ganze Gratkette bis zum Glaubenbergpass. Wir verpflegten uns jedoch erst mal, bevor wir uns bereit machten zur Abfahrt. Es war immer noch neblig, aber ungefähr sichtig. Der Schnee war wohl in den vorangegangenen Wochen ziemlich verfahren worden, jedenfalls spürte man unter dem Neuschnee die Gleise der Vorgänger resp. -fahrer. Trotzdem, es war ideal, so dass alle ohne grössere Probleme fahren konnten.















Eine tolle Abfahrt, zwischen den Fichten hindurch, jedoch ohne sie zu berühren oder überfahren. Die vermeintlichen Hindernisse wie Äste, Baumstämme oder so, die wir im Aufstieg noch ausmachten, erwiesen sich dann als problemlos fahrbar oder umfahrbar. Viel zu schnell waren wir wieder auf der Alpstrasse. Inzwischen tummelten sich hier viele Spaziergänger. Der Weg ist wohl beliebt. Alle Tourenteilnehmer kamen wohlbehalten in Sörenberg an, Fabian hatte seine Erkältung kurzzeitig vergessen. Im Kurhotel Flühli im gleichnamigen Ort liessen wir die Tour ausklingen und fuhren wieder ins triste Flachland zurück.
Diese erste wirklich durchgeführte Familienskitour (die erste fand wegen noch schlechterem Wetter in der Kletterhalle in Huttwil statt) war ein voller Erfolg, sie wird wohl einen festen Platz einnehmen im Tourenangebot des SAC Homberg.

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